Forderungsverkauf

Der reine Forderungsverkauf ist ein altes Thema und uns aus der Banken- und Inkassobranche bestens bekannt. Der Verkauf von Forderung im Factoring hingegen ist eine vollkommen andere Methode, die sich seit Jahren größter Beliebtheit erfreut. Hier geht es nicht um Schulden im herkömmlichen Sinne. Sondern um laufende Rechnungen, bei denen der Besteller weiterhin angenehme und oft längere Zahlungskonditionen genießen kann und der Lieferant dennoch sofort  sein Geld bekommt. Möglich ist das über den Forderungsverkauf. Der Vorteil für den Debitor, also den Besteller, es ändert sich dadurch nichts. Der Rechnungsbetrag, die eigentliche Forderung, wird vom Factoring-Unternehmen aufgekauft (echtes Factoring). Das Unternehmen, das den Besteller beliefert, erhält dadurch den fast vollen Rechnungsbetrag (zunächst 60 – 90 Prozent) bereits nach 24 – 48 Stunden (auch andere individuelle Vereinbarungen sind möglich). Sollte der Besteller plötzlich zahlungsunfähig werden oder nicht zahlen wollen, liegt dieses Risiko –das so häufig Firmen in Schieflagen brachte- nicht mehr beim liefernden Unternehmen, sondern beim Factoring-Unternehmen, dem sogenannten Factor.

Factoring Bis Rechnungen bezahlt werden, können oft viele Tage, Wochen und Monate in den Raum gehen. Viele Debitoren reizen das gewährte Zahlungsziel gerne aus. Statt 30 oder 90 Tagen, die der Lieferant als Zahlungsziel gewährte, werden daraus schon einmal gerne 50 oder 180 Tage. Auch wenn das Geld dann gezahlt wird, war es in dieser Zeit beim Lieferanten nicht verfügbar. Er hat die Lieferung also finanzieren müssen. Gleichzeitig muss er aber seinen Wareneinkauf pünktlich bezahlen. Umso mehr Kunden verspätet zahlen oder gar nicht, umso größer werden die Liquiditätsengpässe beim Lieferanten. Viele Unternehmen scheitern genau an diesen Punkten und geraten gerade in Wachstumsraten, wenn Kunden nicht pünktlich oder gar nicht zahlen, in die Insolvenz. Dieser Kreislauf lässt sich am einfachsten mit dem Factoring vermeiden. Die Rechnungen der Kunden werden direkt an den Factor weitergereicht. Von dort erfolgt die Zahlung in nur wenigen Tagen. Gleichzeitig übernimmt dieser –sofern es sich um echtes Factoring handelt- das Risiko für einen Zahlungsausfall. Es macht also durchaus Sinn, über einen Forderungsverkauf nachzudenken und damit die eigene Liquidität zu stärken.
Gerade in Wachstumsphasen ist der Forderungsverkauf eine gute Alternative. Wer wachsen will, investiert nicht nur mehr in den Lagerbestand und die Werbung, sondern muss auch mit höheren Bestellungen rechnen. Das ist ja das eigentliche Ziel. Doch umso höher die Bestellungen werden, desto mehr Kapital von Geldgebern wird bewegt, das im Unternehmen nicht mehr verfügbar ist. Wachstum kann dadurch leicht ausgebremst werden. Viele Unternehmen sind an den eigenen Wachstumsplänen gescheitert, da nicht genügend Liquidität zur Verfügung stand. Mit dem Forderungsverkauf kann genau dieser Punkte bedacht werden und das Geld fließt sofort ins Unternehmen zurück. Neben dem Forderungsverkauf, nutzen viele Unternehmen Kontokorrentkredite. Diese sind aber selbst in Niedrigzinsphasen äußerst teuer, da das Risiko für die Banken höher ist. Gleichzeitig muss das Unternehmen Sicherheiten hinterlegen. Die bestehenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen reichen dafür meistens nicht aus. Der bürokratische Aufwand für die Kreditbestellung ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zu einem Forderungsverkauf, wird durch einen Kredit das Bonitätsrating des Unternehmens geschwächt. Genau das wird beim Factoring verhindert. Sogar der gegenteilige Effekt entsteht. Durch den Forderungsverkauf kommt es am Ende zu einem besseren Rating. Gleichzeitig hat das Unternehmen die Möglichkeit, die Rechnungen zum Wareneinkauf früher zu bezahlen und kann so Skonto-Vorzüge nutzen. Das Factoring zahlt sich also mehrfach aus. Der Forderungsverkauf ist aber nicht nur für mittlere und große Unternehmen interessant, sondern immer häufiger auch für kleine und sogar Freiberufler, die ein besonders starkes Interesse an hohe Liquidität haben und den Forderungsverkauf als interessante Alternative betrachten. Die Hürden für den Antrag sind hier weit geringer als bei einem Bankkredit und die Kosten fallen ebenfalls niedriger aus.
Genau diese Überschrift ist seit mehr als 10 Jahren immer wieder in den deutschen Medien zu lesen. Geändert hat sich daran nicht viel, außer dass die Zahlen weiter ansteigen. Wer heute ohne Absicherung arbeitet und den Kunden hohe Zahlungsziele gewährt, geht ein hohes Risiko ein, das auch durch Banken abwertend beurteilt wird und so am Ende sogar zu einem schlechten Firmen Rating führen kann. Der Forderungsverkauf kann diese Punkte ändern. Und das ohne Aufwand. Wer heute ein Zahlungsziel von 30 Tagen gewährt, was üblich bei Businesskunden ist, bekommt sein Geld im Schnitt erst in 40 – 50 Tagen. Das bedeutet nicht nur eine fehlende Liquidität in der Firma, sondern auch zusätzlichen Arbeitsaufwand (Mahnung, Vollstreckung), der mit hohen Kosten verbunden ist. Umso größer der Besteller ist, desto länger müssen die Lieferanten in der Regel auf ihr Geld warten. Die großen Unternehmen nutzen das ihnen gewährte Zahlungsziel besonders großflächig aus und überziehen das auch gerne um die 2 – 3fache Zeit. Für kleine und mittlere Betriebe, aber auch Freiberufler, bedeutet das große Probleme, die über den Forderungsverkauf als Alternative verhindert werden können. 24 – 48 Stunden dauert es, bis nach dem Forderungsankauf, das erste Geld fließt. Auch bei kleinen Monatsumsätzen lässt sich heute ein spezialisiertes Factoring finden, das ganz individuell und passgenau integriert werden kann.

Durch Forderungsverkauf Ausfallrisiko senken

Nicht nur die Liquidität steht beim Forderungsverkauf im Fokus. Auch das Ausfallrisiko kann gesenkt werden. In Deutschland steigt die Rate der zahlungsunfähigen Kunden. Dem Unternehmer sind die Hände gebunden. Er kann dann nur noch den kostspieligen Weg über die Eintreibung gehen, die aber fast immer fruchtlos verläuft. Factoring ist der Ausweg. Bei dem echten Factoring erfolgt nicht nur der Forderungsverkauf, sondern auch die Übernahme des Risikos. Zahlt ein Kunde nicht oder nur Teile des eigentlichen Schuldbetrages, trägt der Factor das Risiko. Factoring ist also wesentlich mehr als ein reiner Forderungsverkauf. Mit einer höheren Liquidität lässt sich gleichzeitig ein höherer Gewinn erzielen. Wird beim echten Factoring auch die Debitorenbuchhaltung mitübernommen, reduziert das einen Großteil der administrativen Aufwands. Das entlastet die Finanzabteilung und entlastet auch interne Vorgänge. Das Factoring kann individuell an die einzelnen Prozesse im Unternehmen oder auch bei einem Freiberufler angepasst werden. Insgesamt geht es dann nicht nur um Liquidität, Risikoübertrag, sondern auch darum, das Unternehmen durch den Forderungsverkauf effizienter zu machen. Der Factor ist zugleich ein Spezialist in dem Buchhaltungswesen und verfügt über die Kenntnisse, um die einzelnen Prozesse noch einmal deutlich zu optimieren. Am Ende stehen also auch Effizienz und ein besseres Firmenrating, das für das künftige Wachstum entscheidend ist.

Forderungsankauf auch bei Dienstleistungen?

Beim Factoring muss in den Rechnungen genau enthalten sein, was der Debitor geliefert bekommt. Nur so kann der Forderungsankauf durch den Factor stattfinden. Nun stellt sich die Frage, ob auch Dienstleistungen in den Forderungsverkauf gehen können. Lange war das umstritten und mit großen Problemen behaftet. Mittlerweile bieten aber fast alle Factoring Unternehmen den Forderungsankauf auch bei reinen Dienstleistungen an. Hierbei muss die Rechnung an den Debitor aber klar und eindeutig sein. Denn gerade bei Dienstleistungen wird gerne vom Auftraggeber angezweifelt, auch das, was in der Vereinbarung steht, erhalten zu haben. Und beim Forderungsankauf muss es sich um unbestreitbare Forderungen handeln. Der Vorteil beim Factoring liegt in der individuellen Ausführung. Verträge zur Zusammenarbeit werden immer an den jeweiligen Kunden angepasst. Dienstleistungen sind dadurch auch im Forderungsankauf möglich. In der Rechnung und weiteren Vereinbarungen muss dabei aber genau definiert werden, welche Leistungen erbracht wurden. Mögliche Unwägbarkeiten sind auszuschließen. Dienstleistungen gibt es viele. Nicht nur der private Krankenpflegedienst nutzt den Forderungsverkauf für sich. Auch Rechtsanwälte, Ärzte und andere freiberufliche Berater haben den Forderungsankauf für sich entdeckt und nutzen die Liquiditätsvorteile, die sich bei der Abwicklung ergeben. Dabei müssen übrigens nicht immer hohe Umsätze im Raum stehen. Auch ein Webdesigner kann heute die Forderungsabtretung für sich einfach nutzen. Wenn regelmäßig ein festes Umsatzvolumen oder Auftragsvolumen ausreicht, reicht das bereits für den Forderungsankauf. Liquidität wird gewonnen und das Risiko wird beim echten Factoring ausgelagert.

Wie geht das mit der Forderungsabtretung

Es gibt viele Wege für eine Forderungsabtretung. Um mehr Effizienz, Liquidität und Sicherheit zu gewinnen, ist das Factoring für Unternehmen eine der besten Lösungen. Dabei erfolgt die Forderungsabtretung an einen externen Dienstleister, den sogenannten Factor. Das können Banken aber auch spezialisierte Firmen sein. Im Factoring finden sich mittlere kleinere und größere Firmen, sowie die meisten Banken, die den Forderungsankauf mitanbieten. Ohne eine Forderungsabtretung müssen Unternehmen die immer häufiger vorkommenden Forderungsausfälle ausbuchen und viel Zeit sowie Geld für die Eintreibung investieren. Das kostet nicht nur Liquidität und Bonität, sondern führt im schlimmsten Fall auch früher oder später in die Insolvenz, wenn sich diese Vorfälle häufen.

Verschiedene Arten der Forderungsabtretung

Beim Factoring wird zwischen echt und unecht unterschieden. Wer sich für das echte Factoring bei der Forderungsabtretung entscheidet, bekommt das Geld für die verkaufte Forderung innerhalb eines vereinbarten Zeitraumes von dem Factor. Das können zum Beispiel 48 Stunden sein. Gleichzeitig wird das Ausfallrisiko durch das Factoring Unternehmen mitübernommen. Somit ist es nicht nur zu einer Forderungsabtretung gekommen, sondern auch das Risiko wurde mitübergeben. Neben dem echten, gibt es noch das unechte Factoring, wobei in den meisten Fällen das Unternehmen nur eine Art vorübergehenden Kredit auf die ausgehenden Rechnungen erhält. Das Ausfallrisiko bleibt aber, es sei denn es wurde eine individuelle Vereinbarung getroffen beim Unternehmen.

Forderungsabtretung im Ganzen oder nach Auswahl

Eine ganz wichtige Frage, für Unternehmer, die sich für das Factoring entscheiden ist immer wieder, ob mit Vertragsschluss alle laufenden und künftigen Aufträge in die Forderungsabtretung gehen. Generell sei hier gesagt, das eine individuelle Vereinbarung getroffen werden kann, die dem Unternehmer die Wahl lassen, welche Aufträge am Ende in die Forderungsabtretung gehen sollen. Dabei wird meistens ein bestimmtes Volumen vertraglich festgehalten. Entweder zum Umsatz oder zu der Debitorenanzahl, die innerhalb eines vereinbarten Zeitraumes in das Factoring übertragen wird. Die Differenz kann dann wahlweise vom Unternehmen ebenfalls in den Forderungsverkauf zugeführt werden oder anderweitig behandelt werden. Hier sei noch einmal verwiesen, dass eine solche Abwicklung kein starres Gesamtwerk als solches ist. Eine Forderungsabtretung im Factoring wird immer passgenau, ja man könnte sagen, maßgeschneidert an den Factor Kunden festgelegt.